Oswald Härtel eröffnete 1908 Laden und Werkstatt in Hartenstein. Als Buchbindermeister reparierte er Bücher und stellte Schuhkartons her.
Irgendwann kurz vor der Weihnachtszeit baute er für sich einen Stern, der fortan zum Weihnachtsschmuck in seiner Stube gehörte. Dieses Einzelstück war nicht zum Auseinandernehmen.
Leider verschwand dieses Exemplar in den Kriegsjahren. Geblieben war nur ein Foto. Dieses Foto nahm im Jahr 1945 sein Sohn Martin Härtel in die Hand. Er war auch Buchbinder - sogar Meister seines Handwerks. Martin entwickelte den Stern weiter - bis er endlich auch zum Auseinandernehmen war und in einem Aufbewahrungskarton weggepackt werden konnte. Mit diesem Stück fuhr er 1948 zur Messe.
Inzwischen wuchs in der 3. Generation wieder ein Buchbinder heran: Peter Härtel. Im Juni 1959 konnte dieser mit nur 19 Jahren vorzeitig seine Meisterprüfung im Buchbinderhandwerk ablegen, da er im Kunstgewerbe Leipzig gelernt hatte und Vater Martin gehörlos war. Seit 1960 stellt die Buchbinderei Härtel (Martin u. Peter Härtel, Schwester Traude und ihr Mann Manfred Leitl) ausschließlich Sterne her. Peter Härtel übernimmt 1971 die Firma und seine Frau Silke betreut den kleinen Laden, der - wie die Werkstatt - in der Zwickauer Str. 1 war.
Tochter Beate Heyn (geb. Härtel) arbeitete 5 Jahre als Sekretärin in Zwickau und lernte dann auf Buchbinder um. Am 1. Dez. 1999 fing sie an, in der elterlichen Werkstatt mitzuarbeiten.
2004 wurde Peter Härtel 65 Jahre alt und legte seine Geschäfte nieder. Vom Januar - März 2005 fand ein Umzug von Werkstatt und Laden auf den Markt 7 statt, wo Jens und Beate Heyn ein altes Häuschen ausgebaut hatten. Im September 2005 eröffnete am Markt 7 in Hartenstein der Handwerksbetrieb mit Geschäft nun bereits in 4. Buchbinder-Generation.
Im September 2011 wurde Frau Pohl eingestellt und arbeitet nun fleißig in der kleinen Werkstatt mit.
Zuerst werden aus Aluminiumfolie Dreiecke zugeschnitten, die anschließend gestanzt und mit der Hand ausgebrochen werden. Diese Foliespitzen hinterkleben wir dann mit bedrucktem oder weißem Leuchtpapier. Nach dem Abkanten werden die Spitzen zusammengeklebt.
Deckel, Kasten und Ansatzteile werden aus Maschinenkarton gestanzt. Nach dem Verbinden der Ecken wird der Karton als Ganzes bezogen - fertig!
Aus Maschinenkarton werden zuerst Fünfecke gestanzt, die anschließend übereinander geheftet werden. Die gehefteten Teile werden nun auf gestanzte Preßspan-Fünfecke geklebt, dann kommen sie auf 2 verschiedene Körperhälften (gestanzter Lampenschirmkarton).
Nun wird alles schön mit Tischpressen gepreßt. Die entstandenen Körperhälften werden jetzt am Kleberand zusammengeklebt. Obere und untere Hälfte werden jetzt zusammengefügt.
Der Hartensteiner Advents- und Weihnachtsstern wird mit viel Liebe und Sorgfalt in Handarbeit hergestellt. Von der Art seiner Behandlung hängt seine Lebensdauer ab.
Zuerst hängt man das Kabel mit Fassung und Glühbirne (15 - 20 Watt) an der vorgesehenen Stelle ein. Dann führt man das Kabel durch die am äußeren Ende abgeschnittene Spitze und setzt diese auf.
Gleich nach der oberen Spitze kann man das Aufhängeteil einfädeln und den Stern am Deckenhaken anbringen.
Nun montiert man den Stecker ans Kabelende.
Mit leichtem Druck schnappen die an den Unterseiten der Spitzen befindlichen Einschlagränder unter die Haltescheibe.
Beim Abnehmen der Spitzen empfiehlt es sich, die Haltescheibe mit dem Zeige- und Mittelfinger der linken Hand von innen zu halten, damit ein Abreißen dieser Scheiben verhindert wird. Mit der rechten Hand kippen Sie dann die Spitze seitlich ab. Anschließend die Ränder der Spitzen wieder andrücken!